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Botschafterdialog Malaysia mit Botschafterin Frau Dr. Adina biniti Kamarudin

Botschafterdialog Malaysia mit Botschafterin Frau Dr. Adina biniti Kamarudin

Bei einem Gedankenaustausch zwischen der malaysischen Botschafterin Dr. Adina biniti Kamarudin in der Botschaft Malaysias in Berlin mit dem Präsidenten der Asienbrücke e.V., Andreas Scheuer, über die Entwicklungen im Indo-Pazifischen-Raum, standen auch die bilateralen Wirtschaftsbeziehungen zwischen Deutschland und Malaysia im Fokus.
Botschafterdialog Malaysia mit Botschafterin Frau Dr. Adina biniti Kamarudin

Große Erfolge, noch größere Chancen!

Bei einem Gedankenaustausch zwischen der malaysischen Botschafterin Dr. Adina biniti Kamarudin in der Botschaft Malaysias in Berlin mit dem Präsidenten der Asienbrücke e.V., Andreas Scheuer, über die Entwicklungen im Indo-Pazifischen-Raum, standen auch die bilateralen Wirtschaftsbeziehungen zwischen Deutschland und Malaysia im Fokus.

Beide Länder haben bereits im Jahr 1957, kurz nachdem Malaysia seine Unabhängigkeit erlangt hatte, diplomatische Beziehungen aufgenommen. Die Beziehungen zwischen den beiden Staaten sind dabei stets vertrauensvoll und freundschaftlich. Aus der Partnerschaft entwickelten sich zahlreiche Erfolgsgeschichten in den Bereichen von Wirtschaft, Kultur und Wissenschaft.

In den letzten Jahren ist der bilaterale Handel zwischen Malaysia und Deutschland weiter stark gewachsen. Das Handelsvolumen belief sich 2022 auf rund 19 Milliarden Euro und lag somit sogar deutlich über dem Vor-Pandemie-Niveau. Malaysia ist somit innerhalb der ASEAN-Region Deutschlands wichtigster Handelspartner, noch vor Vietnam und Singapur. Dass dafür bisher kein Freihandelsabkommen nötig war, unterstreicht die Einzigartigkeit dieser Partnerschaft. Der Export von deutschen Maschinen, Fahrzeugen und chemischen Produkten sowie der Import von malaysischem Palmöl und Textilien sind hier nur einzelne Beispiele für die erfolgreiche Entwicklung der Wirtschaftsbeziehungen zwischen beiden Staaten. Um diese Erfolgsgeschichte fortzusetzen und bestehende Hindernisse zu beseitigen, ist der Abschluss eines Freihandelsabkommens zwischen der Europäischen Union und Malaysia unerlässlich. Botschafterin Kamarudin und Andreas Scheuer waren sich vollkommen einig.

Nicht nur deutsche Konzerne investieren in Malaysia und errichten dort Produktionsstätten, auch malaysische Unternehmen produzieren umgekehrt in Deutschland, um von hier aus den deutschen und den europäischen Markt abzudecken. So besitzt beispielsweise das malaysische Unternehmen Top Glove, einer der weltweit größten Hersteller von Einweghandschuhen, eine Produktionsstätte in Duisburg.

Der ertragreiche Austausch zwischen Malaysia und Deutschland umfasst inzwischen auch viele Bereiche in Wissenschaft und Kultur. So bestehen zwischen den Universitäten und Forschungseinrichtungen beider Länder zahlreiche Partnerschaften. Die „Heimat“- Universitäten von Botschafterin Kamarudin, die National University of Malaysia, und Präsident Scheuer, die Universität Passau, praktizieren seit vielen Jahren eine Kooperation inklusive einem beiderseitigen Studentenaustauschprogramm. Das Goethe-Institut Malaysia organisiert regelmäßig Veranstaltungen, um das gegenseitige Verständnis und die Wertschätzung für die Kultur des jeweils anderen Landes zu fördern.

Auf den Gebieten von Umweltschutz und Nachhaltigkeit agiert seit 1963 die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ). Im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung führt die GIZ Projekte zur Emissionsreduzierung und Steigerung von Energieeffizienz in Malaysia durch.

Auf international-institutioneller Ebene arbeiten Deutschland und Malaysia im UN- Menschenrechtsrat bei vielen wichtigen Themen zusammen.

All dies sind Bausteine einer erfolgreichen Partnerschaft. Ein weiteres, übergreifendes Thema, welches Andreas Scheuer besonders am Herzen liegt, ist die Notwendigkeit eines Ausbaus der digitalen Infrastruktur in Wirtschaft und Verwaltung. Während des Dialogs waren sich Botschafterin Kamarudin und Andreas Scheuer einig, dass die flächendeckende Digitalisierung in beiden Ländern energisch vorangetrieben werden muss. So begleitet Malaysia Investitionen aus dem Ausland mit einer One-Stop-Shop-Strategie, um schnell und unbürokratisch den Unternehmen zu helfen.

Im ASEAN-Zusammenschluss, einer Region mit insgesamt 670 Millionen Einwohnern, hatte das Gründungsmitglied Malaysia 2015 den Vorsitz inne. Seitdem wurde ASEAN stärker auf wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ausgerichtet. Der Verbund bildet auch eine Freihandelszone, von der das ökonomisch und politisch stabile Malaysia profitiert. Das ASEAN-Gründungsmitglied verzeichnete im Jahr 2021 ein Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 373 Mrd. US-Dollar, deutlich größer als beispielsweise das BIP von Portugal oder Griechenland.

In einem Freihandelsabkommen zwischen Malaysia und der EU sehen Kamarudin und Scheuer eine Chance zum weiteren Ausbau der Wirtschaftsbeziehungen. Ein solches Abkommen wird derzeit ausgehandelt. Im Mai 2022 veröffentlichte die EU-Kommission bereits den Abschlussbericht der Nachhaltigkeitsprüfung. Vor dem Hintergrund der schwierigen geopolitischen Entwicklungen sollten die weiteren Prüfschritte nun rasch vollzogen werden. Eine engere wirtschaftliche Verflechtung wird sich auch positiv auf die politische Zusammenarbeit auswirken.

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